Einen Monat und 1000 Kilometer mit den Huskies unterwegs

Nachdem wir bereits mehrfach die Gegend südlich von Innset auf langen Touren besucht haben, wurde jetzt mehrfach der Wunsch geäußert, einmal den gesamten Norden Norwegens auf einer einzigen Tour mit dem Huskyschlitten zu durchqueren.

Die Finnmark ist Norwegens nördlichster Distrikt und zugleich flächenmäßig größter. Mit nur 1,5 Einwohnern pro km² ist er zugleich bevölkerungsärmster Verwaltungsbezirk. An der Küste verteilen sich einige Fischerdörfer. Die Fjorde westlich vom Nordkap sind erheblich „stärker“ besiedelt als der östliche Teil. Im Landesinneren wohnen im wesentlichen die Samen.

Die Herausforderungen sind vielfältig. Die Strecke mißt ca. 1000 Kilometer. Diese 1000 Kilometer sollen in 4 Wochen zurückgelegt werden. Alleine dieser Faktor erfordert eine erhebliche Flexibilität des Streckenverlaufs der einzelnen Etappen. Es muß konsequent die Strecke gewählt werde, auf der die Expedition am schnellsten voran kommt.
Das Gelände ist im wesentlichen weniger gebirgig wie z.B. der Dividal Nationalpark. Die Finnmarksvidda ist eine Hochebene mit tiefen Taleinschnitten. Auf diesen Hochebenen wird die Expedition dem Wetter erheblich ausgesetzt sein.

In der Finnmark lebt die Hälfte aller Samen.
Weite Gebiete um z. B. Karasjok und Kautokeino werden intensiv als Winterweide großer Rentierherden genutzt. Darauf muß Rücksicht genommen werden. Deswegen werden wir uns eher nördlich dieser Gebiete halten.

Richtig steil ist der Taleinschnitt des Flusses Njallajokka, also der Quellfluß des Reisaelvas. Bei der Durchquerung dieses Tales können wir nur auf viel Schnee hoffen und/oder Bremsketten anlegen.

Beim Dreiländereck (Norwegen/Schweden/Finnland) treffen wir auf bekanntes Gebiet und haben vor allem wieder mehr Hütten für die Übernachtungen. Ansonsten – und gerade auf den ersten Etappen – stehen selten Hütten zur Übernachtung zur Verfügung. Dann muß unser Zelt herhalten.

Diese Tour führen wir nicht regelmäßig durch, sondern jeweils auf Nachfrage. Deshalb: Wenn Sie Interesse an dieser Tour haben, bitte einfach ein e-mail senden.

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Diese lange Tour ist nichts für Anfänger. Erfahrungen von mehrtägigen Hundeschlittentouren bei uns, vom winterlichen Outdoor-Leben und eine gute körperliche Fitness sind wichtige Voraussetzungen. Schließlich soll diese Tour Spaß machen und das soziale Gefüge in der Gruppe soll stimmen. Deswegen ist es wichtig, dass wir jeden Teilnehmer kennen.

Die Gruppe
Wir werden zu sieben Personen 28 Tage unterwegs sein mehr ...

Das ist eine lange Zeit, wenn man sich vorher nicht kennt.
Ein unproblematisches Zusammenleben auf dieser Tour setzt Toleranz und Hilfsbereitschaft voraus.
Wir werden während der Tour über die einzelnen Etappen und eventuelle Routenänderungen gemeinsam beraten. Im Zweifelsfall liegt die letzte Entscheidung immer bei dem Expeditionsleiter.
Alle Verrichtungen des täglichen Lebens draußen, also z.B. Zelt auf- und abbauen, Schnee schmelzen, Holz sägen, Abwaschen, Essen kochen usw. werden wir unter uns aufteilen.
Ich sehe es als selbstverständlich an, daß eine kameradschaftliche Einstellung die Tagesordnung beherrscht – wie auch bei allen anderen Touren.

Die Anforderungen
Ein heikles und schwer dingfest zu machendes Thema ist die Kondition mehr ...

Ein heikles und schwer dingfest zu machendes Thema ist die Kondition. Die Belastungen werden sicher nicht wesentlich anders auftreten, wie bei den Standarttouren. Doch statt an z.B.10 Tagen werden wir nun viel länger unterwegs sein, der Körper wird also erheblich länger belastet.
Kurz und gut: Je besser man sich körperlich auf diese Tour vorbereitet, je mehr Spaß hat man.
Vielleicht paßt der Vergleich: Die körperliche Beanspruchung entspricht in etwa die einer längeren Fahrradtour mit Gepäck in einem mittelgebirgigen Gelände.
Kenntnisse im Hundeschlittenfahren sind Vorraussetzung. Vorkenntnisse im winterlichen Outdoorleben ein Muß.

Die Ausrüstung
Die Ausrüstung entspricht im wesentlichen der Standartausrüstung der kürzeren Schlittentouren mehr ...

Lediglich von den Dingen, die man leicht verliert, wie Handschuhe und Mütze, benötigt jeder Ersatz. Mehrere Sets Unterwäsche zum Wechseln wird die Gruppe zu schätzen wissen.
Bei allen Ausrüstungsgegenständen ist dringend darauf zu achten, daß kein Gegenstand ungetestet ist. Nichts ist schlimmer als eine neue Jacke, die sich nicht als winddicht erweist oder bei der sich bei der ersten Belastung die Nähte auflösen. Alle wärmere Kleidung muß gut unter- oder übereinander anzuziehen sein.
Siehe auch Ausrüstungsliste.

Der Zeitpunkt
Der Monat März ist der beste Monat mehr ...

Es ist schon lange hell und die Temperaturen nicht mehr ganz so tief. Außerdem sind die Hunde in dieser Zeit in Hochform.
Die „Finnmarkslöpet“, das größte europäische Hundeschlittenrennen, startet jeweils am 2. Samstag im Monat März. Zu Beginn unserer Tour können wir den Trail des Rennens über mehrere Hundert Kilometer nutzen. Wir sollten deswegen unsere Expedition einige Tage nach dem Rennen bei Kirkenes starten.

Die geplanten Etappen
Das sind in etwa die einzelnen Etappen mehr ...

1. Tag: Anreise nach Kirkenes
2. Tag: Ausrüstung zusammen packen, Fahrt zum Ausgangspunkt, Start der Tour entlang der russischen Grenze nach Süden
7. Tag: Tana
13. Tag: Karasjok
23. Tag: Dreiländereck
27. Tag: Innset
28. Tag: Abreise

Übersichtskarte: Troms og Finnmark 1:400 000, Cappelen Forlag

Was man mitnehmen sollte …

Nachfolgend haben wir die notwendigen Ausrüstungsgegenstände zusammengetragen, die sich bei uns im Winter auf den mehrtägigen Huskytouren bewährt haben. Es sollte nicht wesentlich mehr mitgenommen werden, denn die Hunde sind nicht unbegrenzt belastbar.

Vor der Tour werden wir eine ausführliche Kontrolle durchführen, um eventuell fehlende Gegenstände zu ergänzen oder überflüssige in Innset zu deponieren.

Das persönliche Gepäck wird auf dem Schlitten in einem großen Sack verstaut. Es muss also nicht in einem See- oder Rucksack verpackt werden, sondern kann sich auf zwei oder drei Gepäckstücke verteilen.

“Gewisse Betriebsmittel” wie Rum, Whiskey oder ähnliches sind zwar nicht unabdingbar vorgeschrieben, haben sich aber sehr gut an Abenden in Hütten oder am Lagerfeuer bewährt.

Ausrüstungsliste

  • See-, Rucksack oder Tasche. Schlafsack, Ismomatte etc. können auch einzeln im Schlitten verstaut werden
  • Schlafsack bis -30° oder besseren Herbstschlafsack für die Kombination mit unserem Überziehschlafsack
  • Isomatte – nicht breiter als 55 cm
  • Unterhosen
  • Unterhemden (Skiunterwäsche: Wolle)
  • 1 lange Unterhose, dünn (Skiunterwäsche, am besten auch Wolle)
  • 1 lange Unterhose, dick! (Wolle oder Fleece)
  • 2 oder 3 Hemden oder dünne Pullover
  • 1 Pullover, dick (Wolle oder Fleece)
  • 1 Pullover, noch dicker (Wolle oder Fleece)
  • 1 Hose
  • 4 Paar Wollsocken unterschiedlicher Dicke
  • Überhose, winddicht
  • Anorak oder Jacke, winddicht, mit großer Kapuze. Ganz schlecht sind dicke Parkas. Hier ist das Zwiebelprinzip grob mißachtet. Da eine dicke Isolationsschicht in diesen Parkas vorgeben ist, läßt sich die Innentemperatur nicht vernünftig regulieren. Bei Bergetappen wird es darunter schnell viel zu warm. Im Ergebnis schwitzt man, alles wird feucht und somit kalt. Merke: Im Winter ist der Feind weniger das Frieren, sondern eher das Schwitzen! Viel besser ist eine dünne Jacke, die genügend Platz hat für mehrere Schichten Pullover. Eine dicke Daunenjacke ist toll, wenn man sich das Nordlicht ansehen will oder abends die Hunde füttert.
  • 1 Paar dicke Fäustlinge, winddicht
  • 1 Paar Fingerhandschuhe, zum Ein- und Ausschirren der Hunde
  • 1 Schal, Schlauchtuch oder Balaklava um das Gesicht abzudecken
  • 1 Paar Stiefel, sehr gut gefüttert, z.B. “Sorel Big Horn” oder besser, inkl. 2 Paar dicke Socken oder unsere Ausleih-Stiefel
  • Evtl. Gamaschen; z.B. wenn die Überhose nicht dicht am Stiefel abschließt
  • 1 Paar Turnschuhe oder Hüttenschuhe für die Hütten
  • 1 oder 2 Mütze(n)
  • Skibrille (ab Februar mit UV-Filter) gegen Schneetreiben
  • Ab März Sonnencreme. Mindestens Faktor 15, im April/Mai sogar mindestens Faktor 25
  • Messer, scharf, in einer Scheide oder als Taschenmesser
  • Thermosflasche (unzerbrechlich)
  • Stirnlampe, dazu Ersatzbatterien. Bei aufladbaren Lampen: Ersatzakku und Powerbank mitnehmen.
    Wenn der Akku nicht austauschbar ist: 2 Stirnlampen mitnehmen.
  • Fotoausrüstung, dazu Ersatzbatterien
  • Für Brillenträger eine Ersatzbrille! Die Brillengestelle sollten nicht aus reinem Kunststoff bestehen, da der bei Kälte schnell zerbröselt.
  • Evtl. Ohrenstöpsel für einen ruhigen Schlaf
  • Streichhölzer, Feuerzeug
  • Handtuch

Für den, der möchte, verleihen wir kostenfrei: einen warmen Overall, Winterstiefel und einen Überschlafsack, mit dem ein Herbstschlafsack (bis -5°) zum Super-Winterschlafsack wird, ein Rentierfell und Schneeschuhe.
Beim Kauf und der Anprobe der äusseren, winddichten Schicht muß unbedingt darauf geachtet werden, daß mit der Anzahl der getragenen Pullover und Unterhosen der Körperumfang erheblich zunimmt. Dann muß der Anorak und die Überhose immer noch leicht und luftig sitzen und keinesfalls den Bewegungsfreiraum einengen.

Die persönliche Ausrüstung (wärmende Kleidung, Unterwäsche zum Wechseln, Schlafsäcke, Isomatte, Stirnlampe + Batterien, Fotoausrüstung, Rücksack oder Tasche etc.) abzüglich der Kleidung, die man bei ca. -10 Grad angezogen hat, sollte das Gewicht von 20 kg nicht überschreiten. D. h. bei -10 Grad hat man maximal 20 kg persönliche Ausrüstung auf dem Schlitten.

Bitte unbedingt unser Ausrüstungsvideo Wer weniger friert hat es wärmer anschauen!

Ein guten Beitrag zur “mentalen Ausrüstung” und Vorbereitung auf eine Huskytour liefert übrigens die in unserem Shop erhältliche DVD „Husky-Expedition“. Sie vermittelt nicht nur einen visuellen Eindruck der Landschaft, sondern gibt auch einen kleinen Einblick in den Tourenalltag. Die Aufnahmen der Filmemacher Peter und Marc Metzler entstanden zum großen Teil auf Schlittentouren an den Rändern der Nationalparks Dividal und Rohkunborri.

PS: Diese Ausrüstungsliste ist nicht für den Huskyfarmurlaub/Familienurlaub gedacht. Denn bei den Urlauben werden z.B. weder Schlafsack noch Isomatte benötigt.

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