Expedition Russian Border im März

Expedition Russian Border im März

28 Tage und 1000 Kilometer auf dem Huskyschlitten durch Europas nördlichsten Wildnis! Dass verspricht unsere Expedition Russian Border 2012.

Wir starten im März entlang der russischen Grenze auf Norwegens östlichstem Gebiet um von dort aus in Richtung Westen unsere Huskyfarm anzusteuern. Die Landschaft wird von der tiefen Taiga mit ihren Kiefern- und Birkenwäldern in die Tundra der Hochebene der Finnmarksvidda wechseln. Hier sind wir im Kerngebiet der Sami, die dieses Gebiet für ihre großen Rentierherden im Winter nutzen.Hinter dem Sami-Städtchen Kautokeino wird uns das raue Gebirge empfangen, durch das wir bis zur Huskyfarm ziehen werden.

Wer sich dieser großen Herausforderung stellen möchte, sendet uns einfach eine E-Mail.

Höhlenkinder

Höhlenkinder

Wenn der Forschergeist gut entwickelt ist, kann er zu ungeahnten Ergebnissen führen. Diese These wurde durch den Besuch von Lisa und Vincent Hüsken sowie David und Maria Piotrowski nachhaltig erhärtet.

Während ihrer zwei Wochen Urlaub auf der Huskyfarm wurden nicht nur Unmengen Rentiergeweihe in den Bergen abgebogen, sondern auch eine Höhle entdeckt. Diese wurde sogleich während mehrerer Abende bezogen. Der Fels hielt den Regen ab und ein Feuer am Eingang sorgte für wohltuende Wärme. Alle zweibeinigen Bewohner der Huskyfarm wurden zu so einem Abend eingeladen. Auf einer Steinplatte über dem Feuer wurde Fladenbrot und Pizza gebacken. Getränke kühlten im kalten Wasser des angrenzenden Flusses. Gedichte und Lieder sorgten im kulturellen Teil des Abends für konzentrierte Stille, in der nur der/die Vortragende und das Knistern des Feuers zu hören war.Das hat uns allen viel Spaß gemacht!

Fotos: Lisa und Antje Hüsken

Huskytraining

Huskytraining

Am vergangenen Freitag ging der alljährliche Sommerschlaf der Hunde zu Ende. Pünktlich zum 01. September begann das Training der Huskies. Bei allerbesten Frühherbstwetter wurden die ersten Kilometer durch den Wald absolviert – zur Freude nicht nur der Hunde.

Auch wir freuen uns wieder mehr mit den Hunden arbeiten zu können. Verantwortlich werden sich Linda Jürgens und Cornelius Siebecke um das Training in diesem Herbst kümmern. Beide haben sich knapp 4 Monate frei genommen, um hier die Wintersaison mit vorzubereiten. über die Hilfe der Beiden freuen wir uns gewaltig, denn es gibt – wie immer – viel zu tun.

Nationalpark eingeweiht

Nationalpark eingeweiht

Gestern wurde der Rohkunborri Nationalpark offiziell eröffnet. Die 571 qkm des Nationalparks liegen zum Großteil zwischen dem See Altevatn und der schwedischen Grenze. Menschliche Eingriffe sind für alle Zukunft in diesem Gebiet ausgeschlossen. Darüber freuen wir uns riesig, denn unsere Huskyfarm liegt nun eingeklemmt zwischen dem Rohkunborri und dem Dividal Nationalpark und damit am Eingang eines wirklich riesigen, geschützten Areals, das auf allen unseren Schlitten- und Skitrekkingtouren besucht werden wird.

Zur offiziellen Eröffnung kamen nicht nur der Ministerpräsident des Distrikts, sondern auch gleich der norwegische Umweltminister Erik Solheim mit Sohn. Da letzterer mit seinen 11 Jahren nur bedingtes Interesse an den vielen Reden und Sitzungen des Vaters hatte, nahm Regina ihn mit zur Huskyfarm. Welpen und eine Runde mit dem Trainingswagen, gezogen von sechs fleißigen Huskies, hatten doch eine wesentliche höhere Anziehungskraft…

Rentiermarkierung

Rentiermarkierung

Die ersten drei Wochen im Juli wurden – wie alljährlich – wieder von den Rentiermarkerungen geprägt. Sowohl südlich als auch nördlich von uns wurden tausende Rentiere in riesige Gehege zusammen getrieben. Mittels eines Lassos fing man dann die Kälber heraus, um sie mit dem Zeichen der Familie zu versehen.

Ein riesiges Schauspiel für den Zuschauer. Für die Beteiligten ist dies aber harte Arbeit mit bis zu 24 zusammenhängenden Arbeitsstunden. Dunkelheit kann dieses Treiben nicht unterbrechen – es ist ja 24 Stunden hell.

Unsere Besucherin Jule Schauffler (siehe Foto oben) wurde von den Sami eingeladen eine Markierung der Kälber mitzumachen. Tatkräftig trieb sie mit einem vierrädrigen Motorrad kilometerlang die Herde vor sich her und in das Gatter hinein. Auch das Bändigen der Kälber (siehe noch mal Foto oben) machte ihr keine Probleme und steigerte die Wertschätzung besonders unter den jüngeren und männlichen Sami beträchtlich.

Fotos: Jule Schauffler

Toller Sommer

Toller Sommer

Während die Südnorweger von einem wirklich feuchten Sommer heimgesucht wurden, schwärmen wir von sonnendurchfluteten Tagen, die immer genau dann von Regen unterbrochen werden wenn die Kartoffelpflanzen und der Salat im Garten zu vertrocknen drohen. Die Hunde finden das maximal mitteltoll. Zwanzig Grad weniger würde ihnen besser bekommen. Nur die Welpen nehmen wie es kommt, kühlen sich am See ein wenig ab und genießen die Abenteuer des Sommers. Besonders spannend wird es natürlich, wenn sich bei einer Bergwanderung um die Reste eine Rentieres gebalgt werden kann.

Auf einer der vielen Wanderungen um die Huskyfarm herum entdeckten wir im Canyon unterhalb des Sees Altevatn ein Rauhfußbussard Jungvogel. Die Eltern machten schon vorher einen Riesenkrach, als wir durch den Canyon kletterten. Bald sahen wir dann auf einem Felsenvorsprung den ersten Jungvogel. Den zweiten entdeckten wir durch Zufall auf dem Rückweg gerade mal drei Meter von uns entfernt. Ein seltenes Erlebnis!

Die Welpen haben nun alle Namen bekommen:
Maisje: holländisch für Mädchen
Krisch: Nach dem 1874 verstorbene Maschinist auf der Payer-Weyprecht Expedition
Wanny: Woldstad überwinterte fünf mal auf Spitzbergen (von 1932) und war die erste weibliche Jägerin auf der Inselgruppe
Sisu: finnisch für Durchhaltewillen

Heute Abend sind die Straßen von Liebe erfüllt

Die Ereignisse vom 22. Juli in Oslo überschatten unseren Alltag auf der Huskyfarm. Norwegen ist klein. Auch wir kennen Jugendliche, die sich auf der Insel aufhielten und Familien, die Kinder dort verloren haben. Wir benötigen ein paar Tage, um uns zu sammeln. Dann werden wir auch die Rubrik »Aktuelles« weiterführen.

Die Rede von Kronprins Haakon am 23. 07. 2011 in Oslo vor 150 000 Trauernden ist die Antwort auf das Massaker, der wir uns anschliessen möchten:
»Wir haben entschieden, die Grausamkeit mit Nähe zu beantworten.
Wir haben entschieden, den Hass mit Zusammenhalt zu beantworten.
Wir haben entschieden zu zeigen, wofür wir stehen.

Norwegen ist ein Land in Trauer. Wir denken an alle die einen Verlust erlitten haben – die vermissen. An alle die einen heroischen Einsatz geleistet haben, um Leben zu retten und um die Sicherheit wieder herzustellen. Und an unsere Führungskräfte die in den letzten Tagen schweren Prüfungen ausgesetzt waren. Die sich auf Utøya und in dem Regierungsviertel aufhielten, waren Ziel des Terrors – er hat uns aber alle betroffen.

Deutlich und entsetzt haben wir gesehen, wie groß die Konsequenzen des Handelns eines Einzelnen sein können. Gleichzeitig wird deutlich, dass die Haltung jedes Einzelnen von uns bedeutungsvoll ist: welche Werte wir als Grundlage unseres Lebens wählen. Und wie wir diese Werte einsetzen für das Beste untereinander und für die Gesellschaft in der wir leben.

Nach dem 22. Juli können wir uns nicht mehr erlauben zu denken, unsere Meinungen und Haltungen wären ohne Bedeutung. Jeden Tag müssen wir bereit sein, die freie und offene Gesellschaft zu verteidigen, die uns so lieb ist. Liebe Jugend: Ihr seid unser Korrektiv, unser Mut und unsere Hoffnung. Ihr werdet die Zukunft Norwegens in den kommenden Jahren formen und bestimmen. Wir können keinen von Euch entbehren. Wir müssen jetzt jedoch viele von Euch entbehren. Das Norwegen, dass wir haben möchten, kann uns keiner nehmen. Heute Abend sind die Straßen von Liebe erfüllt. Wir können wählen. Wir können das Geschehene nicht ungeschehen machen. Aber wir können wählen, was das mit uns und unserer Gesellschaft und jedem Einzelnen von uns macht. Wir können entscheiden, dass keiner alleine sein muss. Wir können entscheiden, zusammen zu stehen. Es hängt von jedem Einzelnen von uns ab. Es ist an Dir und es ist an mir. Für uns alle gibt es jetzt viel zu tun: am Mittagstisch, in der Kantine, in den Vereinen, in den Ehrenämtern, von Männern und Frauen, in den Distrikten und in den Städten.« An dieser Stelle möchten wir uns für die lieben Zeilen bedanken, die uns in diesem Zusammenhang erreicht haben.

Nordlicht XXL

Nordlicht XXL

Es ist soweit: bald wird besonders spektakuläres Nordlicht am Himmel nördlich des Polarkreises erwartet! Nordlichter entstehen nach Eruptionen auf der Sonnenoberfläche. Dabei werden Partikel in das Weltall geschleudert um von den Magnetfeldern der einzelnen Planeten angezogen zu werden – so auch von unserer Erde.

Treffen diese Partikel auf die obersten Schichten der Erdatmosphäre erzeugen sie ein Licht: das Polar- oder Nordlicht.

Die Eruptionen auf der Sonne sind nicht immer gleich stark und häufig, sondern erreichen jeweils in einem Rhythmus von ca. elf Jahren ihren Höhepunkt. Der letzte ereignete sich zum Jahreswechsel 2000/2001.

Deswegen dürfen wir nun im kommenden November, Dezember, Januar und Februar auf besonders viele und kräftige Nordlichter hoffen.

Mehr Welpen ...

Mehr Welpen ...
  • … kamen vor ein paar Tagen auf die Huskyfarm. Musste unser kleiner Welpe Stine bisher als Einzelkind ihre ersten Wochen fristen, kann sie sich nun über mangelnde Spielkameraden nicht beklagen.

Als uns Mario Juric aus Südnorwegen anbot, sieben Grönländer-Welpen zu adoptieren, brauchten wir nicht lange zu überlegen. Denn Huskies sind sehr soziale Tiere und für Einsamkeit absolut nicht geschaffen. Deswegen freuten wir uns sehr über das Angebot.

Mario und seine Söhne fuhren 2000 km, um die Kleinen bis zur Huskyfarm zu bringen. Gerade mal zwei Tage hat es gebraucht, bis sie in die Kleinstfamilie integriert wurden. Jetzt spielen sie alle zusammen und wenn sie danach müde sind, kuscheln sie sich zum Schlafen eng aneinander.

Fotos: Bernd Allers, Kaye McMillan, Regina und Björn

Frühling

Frühling

Als wurde ein Schalter umgelegt: Mussten wir noch Anfang der Woche bei Temperaturen um 3 Grad und Neuschnee in den Bergen frieren, stieg gestern das Thermometer auf über 20 Grad. Warm scheint die Sonne und schlagartig wird es grün. Da sie das 24 Stunden am Tag macht, können wir zusehen, wie das Gras wächst.

Die Hunde finden das nicht so toll, denn die meisten haben immer noch ihren Winterpelz. Spätestens ab 9.00 Uhr haben alle ein Schattenplätzchen aufgesucht.

Unser Welpe nimmt wie es kommt und staunt der täglichen Veränderung der Flora. Jeden Tag gibt es auf den Spaziergängen mit der Hundemama etwas neues zu entdecken und herauszureißen.

Für die vielen eingetroffenen Ideen zum Namen des Welpens möchten wir uns bedanken. Allerdings traf kein Name den Nagel auf den Kopf – wie wir finden. Regina hatte die beste Idee: Stine. Anne-Stine war Archäologin und mit Helge Ingstad verheiratet. Beide haben die Wikinger-Siedlung auf Neufundland entdeckt und damit bewiesen, dass nicht Kolumbus, sondern die Norweger Amerika entdeckt und besiedelt haben.Nach den Ausgrabe-Qualitäten unseres Welpens zu urteilen, passt der Name Stine sehr gut.